Die Spielzeugproduktion im Erzgebirge war neben dem Bergbau eine der Haupterwerbsquellen. Sie ist Bestandteil des gemeinsamen kulturellen Erbes der Montanregion Erzgebirge.
Bei diesem Projekt geht es um die Aufarbeitung der Geschichte der Spielzeugproduktion auf der sächsischen und tschechischen Seite des Erzgebirges vor und nach dem 2. Weltkrieg. Historische Lücken sollen geschlossen werden. Im Ergebnis der Arbeit der Projektgruppe um Museumsdirektor Mgr. Michal Soukup wird neben einer Wanderausstellung und einer Begleitpublikation auch ein Dokumentarfilm entstehen. Alle Forschungsergebnisse des Projektes sollen einem Fachpublikum und der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung vorgestellt werden. Broschüre und Film können auch für den Unterricht in den Schulen genutzt werden.
Hintergrund:
Während bis zum Jahr 1945 die Geschichte der Spielwarenindustrie auf beiden Seiten der Grenze relativ gleich verlief, ging die weitere Entwicklung der Spielwarenindustrie nach 1945 auf der deutschen Seite einen anderen Weg. Im heutigen Tschechien findet man heute relativ wenige Spuren dieses Industriezweiges. Es gibt nach bisherigen Erkenntnissen nur noch ein Unternehmen, das auf historische Wurzeln der Spielzeugherstellung zurückblicken kann. Das hängt unter anderem auch mit einer viel strengeren Privatisierung des Handwerkes in der damaligen Tschechoslowakischen Republik zusammen. Auf der deutschen Seite des Erzgebirges hingegen existieren noch viele Unternehmen, deren Geschichte eng mit der traditionellen Spielwarenproduktion verknüpft ist. Und das trotz der Privatisierungswellen nach dem zweiten Weltkrieg und der Treuhandpolitik nach der politischen Wende 1989.